Ziel der Studie ist es, die Bau- und Betriebskosten von Ökoquartieren und -siedlungen im Vergleich zu den Kosten konventioneller Quartiere und Siedlungen zu analysieren. Dieser Vergleich wird zeigen, in welchen Bereichen die Kosten höher, gleich oder niedriger sind, was ein umfassendes Verständnis der ökologisch-ökonomischen Vorteile des ökologischen Wohnungsbaus ermöglicht. Darüber hinaus wird die Studie zeigen, welche Aspekte des ökologischen Wohnungsbaus teuer sind und ein Kostensenkungspotenzial für die Zukunft haben, um das Erreichen der Netto-Treibhausgasneutralität bis 2045 gemäß dem deutschen Klimaschutzgesetz zu unterstützen.
Während die ökologischen Vorteile des ökologischen Wohnungsbaus bekannt sind, fehlt es an Wissen über die wirtschaftlichen Aspekte, die mit solchen Gebieten verbunden sind, was oft ein Hindernis für die weitere Entwicklung solcher Gebiete darstellt. Zudem wächst der Druck auf die Kommunen, eine nachhaltige Stadtentwicklung in ihrer Region zu fördern. Es wurden ökologische Quartiere und Siedlungen mit 100-1000 Wohneinheiten ausgewählt, um sicherzustellen, dass bei der Kostenbetrachtung verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, da kleinere Einheiten in der Regel durch ihre Umgebung bestimmt werden, während größere Einheiten mehrere Bauabschnitte umfassen können, die durch die Bauzeit getrennt sind oder von verschiedenen Bauträgern errichtet werden. Die Ergebnisse der Studie werden neue Einblicke in die wirtschaftlichen Aspekte eines solchen Wohnungsbaus liefern, so dass die zuständigen Behörden fundierte Entscheidungen treffen können. Darüber hinaus wird die Studie als erster Schritt für ein künftiges größeres EU-Projekt dienen, in dem die Fragen in verschiedenen Regionen Europas eingehender untersucht werden sollen.
Arbeitshypothese
Bau- und Betriebskosten nachhaltiger Quartiere und Siedlungen sind bei einer Vielzahl von Aspekten niedriger als die konventioneller Quartiere und Siedlungen.
Methodischer Ansatz
Ziel der Studie ist es, die Bau- und Betriebskosten ökologisch nachhaltiger Quartiere und Siedlungen zu erfassen, zu analysieren und systematisch zu dokumentieren, um sie mit den Kosten konventioneller Quartiere und Siedlungen zu vergleichen und die Gründe für niedrigere/höhere Kosten aufzuzeigen. Die Studie basiert auf 6 (Minimum) bis 12 (Maximum) Fallstudien ökologischem Wohnungsbau, die seit dem Jahr 2000 in Deutschland gebaut wurden, mit einer Stückzahl zwischen 100 -1000, unter Verwendung von Best oder Best Practice in den oben genannten Themenbereichen.
Neben der Literaturrecherche werden quantitative und qualitative Daten erhoben und ausgewertet. Zusätzliche Daten werden durch die Analyse von Dokumenten, Kostenaufstellungen und anderen Unterlagen von Kommunen, Bauträgern und Architekten gewonnen. Außerdem werden Daten aus der vorangegangenen zukunft bau-Studie erhoben: ‘Siedlungen und Stadtquartiere in Holzbauweise’. Darüber hinaus werden Erhebungen und Interviews mit Akteuren (Behördenvertreter, Projekt- und Bauträger, Baufirmen, Architekten, Planer und Bewohner/Verbände) durchgeführt. Es wird eine Methode entwickelt, um die Bau- und Betriebskosten des ökologischen Wohnungsbaus mit den Kosten des konventionellen Wohnungsbaus ähnlicher Größe zu vergleichen. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen werden aus der Datenanalyse abgeleitet.